Der Streit hat einen zweifelhaften Ruf. Er ist kein herrschaftsfreier Diskurs, geschweige denn nettes Wohlfühlgeplauder. Wer streitet, teilt aus und steckt ein – es geht um Abstand und Abgrenzung. Und doch: Streiten verbindet auch. Wo wir mit anderen ringen und ihnen widersprechen, sprechen wir immerhin mit ihnen. Ist Streiten insofern gar friedfertig? Und lässt sich richtig streiten lernen?
Zur Person
Svenja Flaßpöhler, geboren 1975, ist promovierte Philosophin und Chefredakteurin des Philosophie Magazin. Ihre #MeToo-kritische Streitschrift «Die potente Frau» (2018) hat für viele Debatten gesorgt und wurde ein Bestseller. Ihr Buch «Verzeihen» (2016) war für den Tractatus-Preis nominiert, für «Mein Wille geschehe» (2007) erhielt sie den Arthur-Koestler-Preis. Ihr jüngstes Buch heisst und widmet sich dem «Streiten» (2024).